Alle Knubbelmacs seit dem Mac Plus besitzen SCSI - ein universaler Anschluss für Peripheriegeräte. Genutzt wird SCSI meist für Festplatten, CD-ROMs, Wechselmedien-Laufwerke (wie Bernoulli, SyQuest, ZIP, MO) und Scanner, seltener auch für Drucker.
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Der Mac Plus besitzt ausschließlich externes SCSI, alle anderen Würfelmacs auch zusätzlich einen internen Anschluss. Für stabilen, zuverlässigen Betrieb und Datentransfer ist es wichtig, einige Regeln zu beachten:
So terminiert man richtig: das letzte Gerät der SCSI-Kette wird mit einem SCSI-Terminator versehen (schwarzer Kasten). Ist im Mac noch eine Festplatte eingebaut, muss auch diese terminiert werden.
Am einfachsten besorgt man sich einen Adapter von SD-Karten (eher Kärtchen ...) auf SCSI, d.h. man kann SD-Cards (alternativ auch CF-Karten) am Würfelmac als Festplattenersatz nutzen:
Name | adaptiert von | nach | Kosten (ca.) | Neu verfügbar? |
---|---|---|---|---|
BlueSCSI EU1, BlueSCSI EU2 | MicroSD | 50pin SCSI II | ca. 57 €, aus EU | Neuware |
ZuluSCSI | SD | 25 & 50pin SCSI II | ca. 90€ aus DE | Neuware |
ZuluSCSI Mini | MicroSD | 25pin SCSI I async | ca. 99,80 € aus DE | Neuware |
PiSCSI | MicroSD | 50pin SCSI II | ca. 49 €, aus DE, Raspberry Pi zus. benötigt | Neuware |
Das hat weitere Vorteile: man kann die CompactFlash- oder SD-Karte am modernen Rechner leicht auslesen oder bespielen, und die Karten sind im Betrieb lautlos. SCSI-Platten (s.u.) sind das nicht.
Wir nutzen die »AmigaKit SCSI II to Micro SD Adapter«-Lösung (in der Tabelle der erste Eintrag), da die Adapterplatine relativ leicht im Vereinigten Königreich zu kaufen ist. Die Artmix-Lösungen sind auch gut, aber bei der Einfuhr aus Japan muss man auf die eh schon teureren Geräte nochmal 19% Einfuhrumsatzsteuer bezahlen.
Heute werden in den meisten haushaltsüblichen Rechnern Festplatten mit IDE-Anschluss verbaut: SATA und PATA. Nur im hochpreisigen Server-Bereich ist SCSI in der SAS-Anschlussvariante noch weit verbreitet - auf die technischen Unterschiede soll hier jedoch nicht eingegangen werden.
Wichtig ist nur, dass die verbreiteten SATA-/PATA-Festplatten sich nicht ohne weiteres am Würfelmac betreiben lassen: man benötigt einen relativ teuren Adapter (bspw. AEC-7720U PATA-IDE nach U-SCSI-Wandler oder ARS-2000SUP SATA-nach-U-SCSI-Adapterbox von Acard, ca. 100 EUR), der auf die SATA- oder PATA-SSD/Festplatte aufgesteckt wird und eine SCSI-Buchse zur Verfügung stellt. Dies lohnt sich nur, wenn man Festplatten sehr hoher Kapazität im Würfelmac einsetzen möchte. Normalerweise sind jedoch schon 500 MB oder 1 GB sehr üppig bemessen - zum Vergleich: Heute ist es schon nicht mehr einfach, eine 250 GB IDE-Festplatte neu kaufen zu können.
SCSI-Festplatten vom Flohmarkt, von Bekannten oder von Kleinanzeigen oder Online-Auktionen sind auch eine Möglichkeit, aber die Funde werden rarer. Übliche Preise sind 0-10 EUR für eine fehlerfreie 1 GB-Festplatte im 3,5" Format. Eingebaut werden können nahezu alle 3,5" SE-SCSI-Festplatten mit Narrow-, Fast- oder Ultra-SCSI-Anschluss (50pin Pfostenleiste), siehe Abbildung.
Theoretisch können beliebig große Festplatten eingebaut werden. System 6 und 7.0/7.1 lassen jedoch maximal 2 GB pro Volume (Partition) zu - man kann jedoch fast beliebig viele Volumes anlegen. System 7.5.x erlaubt bis zu 4 GB pro Volume.
Erfolgreich getestet wurde bereits eine 80 GB Festplatte unter System 7.1, aufgeteilt in 39 Volumes à 2 GB.
Apple empfiehlt, die Partitionen/Volumes ein paar Kilobytes kleiner als 2 GB einzurichten.
Narrow-SCSI ist das »normale« SCSI, oft auch als SCSI-1 bezeichnet - es findet bei allen Würfelmacs ab dem Mac Plus Verwendung. Narrow-SCSI gibt's mit 5 MB/s, als Fast-SCSI oder Fast-Narrow mit 10 MB/s und als Ultra-SCSI (ohne »Wide«-Zusatzbezeichnung!) mit 20 MB/s. Diese Typen sind ideal für Würfelmacs, da man sie ohne Adapter oder Probleme anschliessen kann. Leider bekommt man sie nur noch höchst selten neu zu kaufen.
Wide-SCSI kann in den Ausprägungen single-ended,
low-voltage differential (LVD) und (deutlich seltener)
high-voltage differential (HVD [1]) vorkommen. HVD-Geräte
dürfen auf keinen Fall am Würfelmac zum Einsatz kommen, sie sind
inkompatibel. Alle Wide-SCSI-Platten liefern Daten schneller als ein
Knubbelmac sie je lesen können wird. Heutzutage bekommt man in
»normalen« Computerläden für SCSI nur noch High-End-Serverplatten
mit Ultra160-SCSI oder noch schnelleren Anschlüssen.
Würfelmacs besitzen intern jedoch einen Narrow-SCSI-Anschluss
(5 MB/s), so dass man beim Kauf von Wide-SCSI-Platten gleich noch einen
Wide-auf-Narrow-Adapterstecker mitbestellen sollte. Vorsicht bei der
Verwendung solcher Hi-End-Festplatten in Würfelmacs: sie würden im Knubbelmac kaum gekühlt werden und heißlaufen.
Nochmal in Kürze:
Mac | intern | extern | Festplattentyp |
---|---|---|---|
128k, 512k(e) | - | - | Seriell |
Plus | - | 25pol SubD | 50pol Narrow-SCSI [2] |
SE, SE FDHD | 50pol Pfostenleiste | 25pol SubD | 50pol Narrow-SCSI [2] |
SE/30 | 50pol Pfostenleiste | 25pol SubD | 50pol Narrow-SCSI [2] |
Classic (II) | 50pol Pfostenleiste | 25pol SubD | 50pol Narrow-SCSI [2] |
ColourClassic (II) | 50pol Pfostenleiste | 25pol SubD | 50pol Narrow-SCSI [2] |
[1] HVD-Platten (meist in Unix-Workstations und -Servern anzutreffen) können an Würfelmacs auf keinen Fall betrieben werden, auch nicht mit Adaptern. Sie können sogar die Hauptplatine beschädigen.
Siehe auch die Übersicht über SCSI-Bernoulli-Laufwerks-/Medien-Kompatibilität.
Apples hauseigene SCSI-Konfigurationsprogramme, Apple HD SC Setup sowie »Laufwerke konfigurieren«, unterstützen nur Festplatten, die von Apple mit einer speziellen Kennung in der Elektronik (ROM) versehen wurden. Will man nun eine handelsübliche SCSI-Festplatte im Mac betreiben, so kann man diese mit den Apple-Programmen nicht ohne weiteres einrichten bzw. »initialisieren«.
Die einfachste Abhilfe ist die Verwendung von LIDO 7.56, einem frei kopierbaren SCSI-Formatierungs- und -Partitionierungsprogramm. Download von LIDO (ca. 200 KB). Alternativ kann man das Programm von Apple benutzen und HD SC Setup 7.3.5 so patchen (lassen), dass es auch andere Laufwerke als die hauseigenen kennt.
LIDO besitzt sehr geringe Systemanforderungen: es kommt mit einem Mac Plus, 1 MB RAM und System 6 aus, fühlt sich aber auch auf Farb-Macs mit System 7 wohl.
Mit LIDO kann man sowohl Macintosh- wie A/UX-Partitionen (notwendig für Apples Unix »A/UX« sowie für NetBSD) anlegen und sogar Laufwerke für DOS-Datenaustausch (FAT16) initialisieren. Mehr benötigt man eigentlich nicht.
SCSI 1×1 - Leitfaden für SCSI-Einsteigervon Georg Schnurer, c't 2/98 (Heise), S. 182.