Apple schuf für den ColourClassic ein vollkommen neues Gehäuse. Darin steckt eine Hauptplatine mit 68030/16 MHz Prozessor - schon der allein war zum Produktionsbeginn Februar 1993 hoffnungslos veraltet. Zusätzlich kappte man den Datenbus von 32 Bit (wie beim SE/30) auf 16 Bit: Die Folge ist eine deutlich verringerte Rechengeschwindigkeit gegenüber dem SE/30. Der ColourClassic ist dadurch ca. 30% langsamer als der SE/30.
Außerdem wurde der maximale Speicherausbau beschränkt. Konnte der SE/30 noch bis zu 128 MB Speicher ansprechen, so kann man im ColourClassic zwar 12 MB Speicher einbauen - jedoch sind davon nur 10 MB ansprechbar.
Interessanterweise wurde dem ColourClassic jedoch ein 10" Sony Trinitron-Monitor mit einer gegenüber den bisherigen Würfelmacs leicht erhöhten Auflösung von 512×384 Pixeln spendiert. Ab Werk konnte der Rechner 256 Farben darstellen, mit einer VRAM-SIMM-Aufrüstung sogar 32000. Leider litt die Geschwindigkeit proportional mit der Farbtiefe.
Der ColourClassic ist das einzige Mac-Modell, dessen Modellname den landessprachlichen Gepflogenheiten angepaßt wurde: in Europa hieß er ColourClassic (mit »u«), in den USA ColorClassic. Die Betonung auf »Name« deswegen, weil es bei den numerischen Mac-Modellen später ähnliches gab (der PowerMac 4400 als PowerMac 7220 in Japan).
Der ColourClassic wurde mit anderer Softwareausstattung auch als Performa 250 verkauft.
Erweiterungssteckplatz: LC-PDS für Beschleunigerkarten, Netzwerk, Grafikkarten, ISDN-Karten.
Mit Tricks und Lötkenntnissen kann man dem ColourClassic auf dem internen Monitor 640×480 Pixel statt der üblichen 512×384 entlocken. Am besten tut man das aber auf einer LC550 oder LC575-Platine - die passen nämlich direkt in den ColourClassic hinein. So hat man per simplen Mainboardtausch einen fixen 68030/33 oder gar einen 68040/33.
Neuestes lauffähiges Mac OS: 7.6.1. MagiCMac läuft ebenfalls.
Empfohlen: System 7.1. Einen ColourClassic benutzt man am besten als Textverarbeitungsmaschine oder Internet-Kiste (ohne Web).
Der ColourClassic verfügt über 2 MB auf der Hauptplatine fest verlötetes RAM und zusätzlich zwei 30pol SIMM-Sockel, die paarweise 1 MB, 2 MB oder 4 MB SIMMs aufnehmen können. Trotz des rechnerischen Maximalausbaus von 12 MB (4 MB on board plus zwei 4 MB SIMMs) sind nur maximal 10 MB RAM nutzbar. Die SIMMs müssen mindestens 100ns schnell sein.